Montag, 24. März 2025

Tagebuch einer Mutter - den Mann, den ich liebe...

Was habe ich mir dabei nur gedacht? Einen Blogeintrag über Gefühle zu schreiben und dann auch noch über meine Gefühle. Ich bin ja eher jemand, der nicht so gerne und gut über die eigenen Gefühle spricht. Diese emotionale Ehrlichkeit macht angreifbar und verletzlich - und ich bin doch ein knallharter Typ! Zumindest gebe ich das immer vor. Warum ich meine Gefühlssülze ausgerechnet jetzt teilen möchte? Ich weiß nicht genau. Vielleicht weil ich gerade emotional freizügig bin. Ich ein bisschen Lust auf Seelenstriptease habe. Na ja und eigentlich weiß ja auch niemand wie viel Wahrheit in der freizügigen Wortsülze steckt. Abgesehen davon, mag ich Sülze aber eigentlich überhaupt nicht. Also weder die, die man körperlich verdaut noch seelisch. Doch irgendwie war es emotional etwas turbulent in letzter Zeit. Und zwar so turbulent, dass ich mich selbst nicht mehr ertragen habe. (ich rolle theatralisch mit den Augen)
Worüber ich denn jetzt genau schreiben möchte? Laut der Überschrift, über den Mann, den ich liebe. Oooohoooo....hört hört...ähm, lest lest.
Gibt es denn den einen? Einen Auserwählten? Einen Mann, den ich liebe? Dazu gesellen sich die Fragen: Wie fühlt sich das dann an? Und: WILL ich das überhaupt? Und was ist diese Liebe überhaupt?
Vorletzteres frage ich mich immer häufiger. Ich frage mich das wirklich ganz ernsthaft. Also ich weiß ganz sicher, dass ich meine Kinder liebe. Bedingungslos. (ich lieb euch)
Doch wie ist das jetzt mit einem Mann? Ich war so ewig nicht mehr Single, ich habe irgendwie verlernt wie man sich als solcher verhält oder wie man jemanden kennen lernt. Ab wann man welche Gefühle haben darf oder auch haben sollte, etc, etc. Die letzten Jahre waren .... nun sagen wir mal: interessant.
Nach der offiziellen Trennung vom Ex-Ehemann, kam es zwar vor, dass ich mich verliebte. Aber irgendwie sollte es nie wirklich mehr werden. Manchmal verliebte ich mich in jemand unerreichbares, dann wieder sehr unglücklich und dieses auch gern in Kombination.
Doch (fast) immer endete es damit, dass ich dann doch lieber allein sein wollte. Naaa, nicht ganz. Es gab 1-2 Männer, die erst ganz interessiert waren und dann sowas wie "Neee, doch nicht" hinlegten.
Was bitte stimmt denn mit diesen Männern nicht? Erst machen sie einem schöne Augen und wenn man nach ein paar Wochen wissen möchte, was Sache ist, ziehen sie denn Schwanz ein?

Dummerweise war ich emotional sehr nah bei eben diesen Männern, so dass es mir etwas auf den Magen schlug. Danke für nichts. Wahrscheinlich war ich einfach noch nicht bereit für eine Beziehung. Für eine neue Beziehung, für neue, tiefe Gefühle. Oder? 
Oder war tatsächlich einfach noch nicht der richtige dabei? Wie muss denn dieser Richtige eigentlich sein? Gibt es mehrere richtige Personen? Welche Kompromisse muss man machen und welche sollte man auf keinen Fall eingehen? Wie sollte mir so ein Mann begegnen?
Naja, also erst einmal muss er mich sowieso umhauen. Wie er das schafft, kann ganz unterschiedlich sein. Manchmal und ganz offensichtlich gefällt mir wie er aussieht. Aber meistens gefällt mir sein Aussehen, weil er einen tollen Charakter hat. Ansonsten hat er einen coolen Style. Sportlich. Vielleicht auch mal elegant. Allerdings lasse ich mich von Äußerlichkeiten nicht blenden, sie unterstreichen eher die Persönlichkeit des Mannes, sie runden das Bild ab. Viel wahrscheinlicher ist es, dass ich mich in einen Mann verliebe, wenn er sich darauf einlässt mit mir irgendeinen Unsinn zu verzapfen. Wenn er noch bekloppter ist als ich. Wenn er mutig, leidenschaftlich, witzig und intelligent ist.
Oh je, bei all den Aufzählungen muss ich kurz innehalten und leider erneut (theatralisch) mit den Augen rollen. Wo gibt's denn bitte so einen Typen? Und dann die selbstbetrachtende Frage, wenn es ihn gibt, bin ich dann gut genug für ihn?

Der letzte Beziehungsversuch wollte leider auch nicht funktionieren. Was natürlich traurig war, für beide. Doch, und diese Erfahrung hatte ich auch noch nie gemacht, es gibt manchmal unüberwindbare Probleme trotz Liebe. Wir beide allein wissen, wie oft wir es versucht haben und mussten letztendlich doch "Nein" zu uns sagen. Das war eine harte Zeit, doch so langsam kann ich diese Zeit und das Erlebte nicht mehr so emotional betrachten, doch es bringt mich eben halt mal wieder auf  die Frage: Will ich einen Partner? Möchte ich mich erneut emotional auf jemanden einlassen, nur um festzustellen, dass es doch wieder nicht funktioniert. Ist es nicht besser man bliebe Single und versucht das Glück bei sich zu finden? Davon ab, wissen wir doch alle, dass man das Glück erst bei sich zu finden hat und ein Partner immer nur Bonus ist. Das "i"-Tüpfelchen auf deinem Weg durch das Leben.
Ich hatte, es ergab sich so, nicht weil ich es unbedingt wollte, mir eine Dating-App herunter geladen. Ja, ich gebe zu, es war ganz interessant und (leider) auch amüsant, sich durch die Single-Männerwelt zu swipen. Weniger amüsant empfand ich das Kennenlernen, das sich anschreiben und immer wieder sich zu wiederholen. Und auch gleichzeitig mit 5 Typen zu schreiben. Nein. Das bin ich einfach nicht. Sowas möchte ich nicht und empfinde ich als Würdelos. Die App habe ich mittlerweile wieder gelöscht und ich entschuldige bei allen Interessierten, die ich geghostet habe.

So, jetzt aber mal nicht so verbittert. Das bin ich eigentlich gar nicht. Nur manchmal, in diesen dunklen Momenten, wenn die Dämonen aus den Ecken kommen und versuchen dich ins Dunkel zu ziehen. Ich knipse jetzt einfach das Licht an. Ich Fuchs. 
Auch wenn ich ganz schön daran zweifle, dass der Deckel für mich da draußen noch herumläuft, bin ich dennoch positiv und glaube an die Liebe. Liebe ist wunderbar. Damit meine ich nicht das Verliebtsein. Das ist zwar auch ganz nett, aber zu viel davon, macht einen ja auch irgendwie viel zu gaga.
Und wenn man Single ist, kann man sich ja auch ein bisschen freuen, denn man weiß ja nie, wann es einen erwischt. Das kann ja ständig und überall passieren. Vielleicht nicht heute und auch nicht morgen oder in drei Jahren....aber es könnte jederzeit passieren. Denn alles ist möglich. Und sollte es nicht passieren und du lebst deinen letzten Tag auf dieser Erde, dann hattest du hoffentlich dennoch ein wunderbares Leben mit vielen schönen Erinnerungen und auch Erinnerungen die du anderen Menschen geschenkt hast.





Tagebuch einer Mutter - Wie geht glücklich?

 Wie geht eigentlich glücklich? Bin ich eigentlich glücklich? Es scheint ja das große Ziel des Alltags, der Lebensreise schlechthin zu sein. Überall werden wir damit konfrontiert. Tu dies und du bist glücklich, sei so und du bist glücklich, ändere jenes und du bist glücklich. Und wir ändern, verändern arbeiten wie verrückt an diesem, unserem persönlichen, Glück, doch irgendwie will sich dieses Glück nicht so richtig einstellen. Und auf diesem holprigen Weg zum vermeintlichen Glück, werden wir plötzlich immer unzufriedener. Wir sind abends frustriert, wenn wir im Bett liegen, weil wir wieder versagt haben. Wir stehen morgens, nach unzähligen Versuchen glücklich zu werden, schon miesgelaunt auf. Wir reihen uns in den Alltagstrott ein und sind wie im Tunnel. In einem Tunnel mit Scheuklappen.

Glück ist kein Dauerzustand. Glück ist ein Moment. Glücklich sein ist das Bewusstsein darüber, welche Dinge Glück für dich wirklich bedeuten. Das ist doch einfach, wird da einer jetzt denken. "Mit 10 Millionen auf dem Konto und einer eigenen Insel, wo immer die Sonne scheint, da könnte ich schon sehr glücklich sein." Und ich denke, eine Weile ist das sicherlich auch so. Aber der Mensch funktioniert leider nicht so "einfach". Ich in meiner melancholischen Art und Weise, mit dem Hang zu nah ans Ufer zu treten, werde mit den Jahren dankbarer und ich denke, man kann auch sagen, glücklicher. Die Dinge nicht wie selbstverständlich hinzunehmen, sich nicht über alles und jeden zu ärgern, Fünfe gerade sein zu lassen gehören auch, für mich, einfach dazu. Für mich ist Dankbarkeit eng mit Glück verbunden.

In der heutigen Zeit, wo einem ziemlich viel virtuell vorgesetzt wird und wir regelmäßig verwirrt werden, ist es nicht so leicht, das Glück zu finden. Und dann wird man vielleicht auch noch ständig damit konfrontiert, dass und vor allem wie man glücklich sein kann. Liebe dich selbst, sei nett zu deinen Mitmenschen, sage auch mal "Nein", akzeptiere dein Spiegelbild, wenn dir was nicht gefällt, ändere es und so weiter und so fort. Rezepte für den Weg zum persönlichen Glück gibt es viele. Welches aber der unsere ist, müssen wir (leider) selbst herausfinden. Dennoch gibt es Dinge, die jeder auf seinem Weg zum Glück beachten kann.

Wenn ich an mich denke, dann weiß ich was ich mag, was ich schön finde, welche Ziele, die zu erreichen, mich vor Freude und Glück strahlen lassen würden. Und wenn ich mich in dieser Welt und Gesellschaft sehe, dann muss ich eigentlich hauptsächlich glücklich sein. Und ich denke, das bin ich auch. Jetzt. Und ich denke, dieses hängt vor allem damit zusammen, dass ich dankbar bin. Für manche vielleicht nur kleine Dinge, denn ich besitze kein Haus, keinen Neuwagen oder straffes Bindegewebe. Aber ich besitze andere Dinge. Zum Beispiel meine Töchter oder Kreativität. Einen Dickkopf. Phantasie und Emotionalität. Ich kann gelegentlich über meinen Schatten springen und kann auch Krisen bewältigen. Und wo findet sich dieses Glück eigentlich? Ist es was materielles, was zwischenmenschliches, ist es begleitet von Tugenden?

Heute morgen. Ich stand vor meinem Bett und auf diesem stapelte sich frisch gewaschene Wäsche, die ich gerade sortierte. Mein Fenster war weit geöffnet, um den nächtlichen Schlaf aus dem Zimmer zu vertreiben. Ich stand also vor meinem Bett und alles war still. Es lief  heute morgen kein Radio oder Podcast oder irgendwas anderes, auf das ich meine Gedanken lenken konnte. Ich war allein mit mir und ließ meine Gedanken kommen und gehen. Manche Gedanken wollte ich gleich wieder ins Vergessen schicken, weil ich sie unangenehm fand, doch man kann ja nicht immer alles ignorieren, also stellte ich mich dem Gedanken und ließ alles was damit in Verbindung stand zu und dann verschwand er einfach wieder und alles war gut. Aber was ich eigentlich erzählen wollte: in dieser Ruhe mit mir selbst, dem geöffneten Fenster und meiner einfachen Tätigkeit, dem Wäsche falten, hörte ich von draußen auf einmal dieses Vogelgezwitscher und es löste unglaublich viel an Emotion und Erinnerung in mir aus. Ich erinnerte mich z.B. an einen Morgen, ich war vielleicht 11 oder 12, da hatten wir gezeltet und der Morgen brach an. Die Luft noch kühl und frisch von der Nacht, die Sonne die schon bald am Horizont erscheinen würde, diese Gerüche von feuchtem Gras, Morgentau, die Blumen, der seichte Wind und das zusammen mit dem Gezwitscher der Vögel. Das war ein toller Moment. Ein Glücksmoment. Und dann dachte ich darüber nach, wann ich in meinem Erwachsenendasein denn das letzte Mal solch einen Moment zu schätzen wusste und ihn bewusst erlebt habe und es genauso gefühlt habe. Ich konnte mich nicht erinnern. Natürlich bewundere ich immer noch Sonnenauf-/ und Untergänge, sehe Blumen, Berge, Tiere, die ich bezaubernd finde, aber dieses irgendwie magische Gefühl von damals begleitet die Momente von heute leider nicht mehr. Diese kindliche Magie würde ich gerne wiederfinden, vielleicht muss ich aber dafür ein bisschen aus meinem Alltagstrott (vermeintlich Komfortzone) heraustreten und Neues wagen um alte Magie zu finden.