... kauf sie dir!!!
So sieht's aus!! In Zeiten persönlicher
finanzieller Einschränkung, mache ich mir Gedanken um mein
Konsumverhalten. Brauche ich dieses? Fehlt wirklich jenes?
Ich glaube, dass ich wirklich viel zu
viel der überflüssigen Dinge kaufe und nicht nur ich, ihr bestimmt
auch.
Warum kaufe ich all diese Dinge?? Macht
mich der super-duper WC-Reiniger glücklich? Macht er mein Leben
einfacher? Sauberer?? Besser??
Wenn ich ihn habe, ist es mir latte, er ist steht in meinem Schrank und auf Abruf erfüllt er seinen urinsteinlösenden Zweck und gut. Aber könnte ich
stattdessen nicht auch Essig nehmen?? Wie viel mehr Arbeit oder Dreck
habe ich, wenn ich ihn nicht benutze??
Ist ein bisschen komisch, die ganze
Zeit über WC-Reiniger zu schreiben, war halt das erste was mir
einfiel (ich lache). Auch bei den meisten anderen Dingen, frage ich
mich, sind sie notwendig??
Warum ich mir Gedanken mache?? Weil
mich die Werbung ankotzt. Den meisten Scheiß braucht kein Mensch.
Sie gaukelt dir vor, du würdest es brauchen, denn es ist das was Leben besser machen wird (weil es vorher schon so schlecht war???) Clever ist sie, diese
Werbung. Überall lauert sie. Wir nehmen sie hin und merken nicht
einmal wie wir in den Fäden des Kapitalismus hängen. Und es wird
nicht weniger. Nein, warum auch?? Pahhh!
Damals, ich erinnere mich, gab es nur
einen einzigen Werbeblock in einem Spielfilm. Einen!!! Und heute??
Vier? Fünf? Und an besonders „günstigen“ Stellen im Film wird dann auch nochmal eben Werbung eingeblendet. Denn da müssen die Bekloppten ja
hinschauen, lohnt sich ja nicht, für diesen Spot umzuschalten. Oder:
„Jetzt nur einen Spot. Dann geht es weiter!“
Wo sind wir nur hingekommen??? Wollt
ihr denn wirklich so leben? Was bedeutet dir dein Leben?? Konsum??
Wenn es für dich der Konsum ist, das
Ziel immer gut auszusehen, modisch top zu sein u.ä. na dann herzlich Willkommen in Zombieland!
Unsere Zeit ist furchtbar. Wir hetzen
uns. Sind immer übermüdet. Haben Burnout. Brauchen schicke Dinge
zum glücklich sein, doch unser Geld reicht für all die schönen Dinge meist nicht. Also
arbeiten wir mehr und sind infolgedessen noch müder. Da wir so viel
arbeiten, haben wir keine Zeit mehr unsere realen Freunde in unserem Leben zu
treffen. Aber dafür gibt es ja Facebook, Twitter und andere
Plattformen. So wird uns vorgegaukelt, dass wir Freunde haben und diese Freundschaften auch pflegen. Und vor allem viele Freunde haben. Wir kämpfen um
Beliebtheit, um "likes". Aufmerksamkeit. Ein Hilfeschrei in der
virtuellen Einsamkeit.
Wo sind die Freunde zum „anfassen“?
Sie machen sich rar!
Ich denke zurück an meine Jugend.
Mensch, wie cool es doch war damals. Mit meiner Freundin draußen
herumirren, quatschen, rauchen, ein Bier trinken. Lachen. Sich in die
Augen gucken können. Sich mit Händen und Füßen unterhalten. Neue
Leute von Angesicht zu Angesicht kennenzulernen.
Ach, ich will den technischen
Fortschritt ja gar nicht so nieder machen. Er bietet ja auch einigen Komfort und Entertainment^^ Allerdings würde ich des öfteren viel
lieber die Leute in meinem Wohnzimmer sitzen sehen, als einen
Schnappschuss von ihnen bei Facebook.
Aber ich schweife ab... mir ging es
eigentlich um den Konsum. Denn wie oft erwische ich mich dabei, dass
ich gerne etwas hätte. Ein Haus zum Beispiel :D Aber brauche ich
das? Muss ich das für mich wirklich erreicht haben, um am Ende sagen
zu können: Jawoll, du hasses geschafft!
Habe ich nicht mehr
geschafft, wenn ich meine kostbare Zeit, mit meiner Familie teile?
Mit Freunden? Mit guten Taten? Mit der Natur??
Kann ich das Leben spüren, wenn ich
vor der Glotze hänge und mit Werbung zugespamt werde??
Seit ich nicht mehr rauche, bemerke ich immer öfter die schönen Düfte der Natur. Wind, Bäume, Wiesen, nasse Blätter, Sonne etc. Als Kind nahm ich diese ständig wahr. Wie wunderschön Wind, Bäume und Wiesen waren.
Und jetzt? Ich lasse mich von all diesen schönen Dingen ablenken. Denn ich muss hart
arbeiten, damit ich mir eine schicke Wohnung/Haus, Jahresurlaub und
ne Familienkutsche leisten kann. Wir arbeiten doch nicht wirklich für
uns. Wir arbeiten, damit die gierige Konsumgesellschaft immer fetter
werden kann.
Ich will nicht Armut und Askese
predigen, um Gottes willen ;-)
Aber der Mensch wurde doch nicht geboren, um
sich mit „Glitter“ zu behängen und leblos in TV-Geräte zu
schauen?! Wir verlieren unser Mensch-sein. Wir evolutionieren zu
unautonome, in Plastik gekleidete und Cholesterin gefüllte Menschenzombies.
Früher war es befriedigend (und
notwendig) Essen für die Familie zu jagen, oder ein Feld zu
bestellen. Heute musst du dir schöne Dinge kaufen, musst dir dafür
hohe Kredite zu Wahnsinnszinsen nehmen. Musst dafür viel arbeiten,
dich sorgen: „Was wenn ich den Kredit nicht mehr abzahlen kann?“
Und warum? Damit andere sich bereichern können. doch auch sie sind
Opfer der Konsumgesellschaft. Immer dieser Schwanzvergleich. „Mein
Auto ist schneller als deins.“ „Wir machen dieses Jahr eine
Kreuzfahrt.“
Ach Scheiße ist doch alles. Würg,
Kotz, Spei!!! Ich will das nicht, nicht mehr. Ich muss mich davon
befreien. Wird hart, das weiß ich... doch so kann ich nicht
glücklich werden. Ich kann diesen Anforderungen der Gesellschaft an
mich nicht gerecht werden.
Aber da ich kein Extremist bin, sondern
eher einen Mittelweg für den besten Weg halte, muss mein Mann nicht
fürchten, dass wir bald in einer Holzhütte hausen :D
Ich muss einfach schauen und filtern.
Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen.
Man darf sich einfach nicht verrückt
machen lassen. Es gibt so viel Schönes was nicht gesehen wird.
Gutes, das blockiert wird.
Jeden Tag eine gute Tat. Habt ihr das
mal versucht?? Kennt ihr das Gefühl etwas Gutes für jemanden getan
zu haben. Wenn dieser so dankbar ist dafür?! Wäre es nicht schön,
wenn alle etwas selbstloser wären und man nicht geneigt ist jedem zu
misstrauen??
In diesem Sinne, habt euch lieb -)
...sehr sehr schöner Text... Genau die selben Gedanken mache ich mir auch immer mehr. Und ja: es gibt ganz viele Menschen, die so leben wollen, die sich alles kaufen wollen, die nur noch vor dem TV sitzen wollen, online shoppen etc. Ist echt verrückt, wie bequem alles geworden ist... Schade...
AntwortenLöschenDanke für deinen Text...
Oh, ich danke dir für deinen Kommentar und dafür, dass du meinen Text gelesen hast :-)
LöschenDie meisten scheuen so viele Worte ohne Bilder *lach*
Es mag am Alter liegen, aber je älter ich werde, desto mehr wünsche ich mir ein selbstbestimmtes Leben, auch mit (fast) allem was dazu gehört.
LG