Freitag, 10. Mai 2019

Läuft...

...da komme ich Heim und esse noch schnell ein Brötchen, denn wirklich was gegessen hatte ich heute noch nicht und das, obwohl ich schon fast 15 Kilometer gelaufen bin. Ich hatte vorher einfach keine Zeit. Jetzt um halb 11 abends komme ich langsam zur Ruhe. Dort in meiner Küche. Auf meinem Barhocker gehe ich nochmal in mich und lasse den Tag Revue passieren. Und wenn ich so über die Ruhe nachdenke, fällt mir auf, dass ich schon lange keinen richtig ruhigen Moment mehr hatte. Es gibt momentan zwei Zustände für mich: unter Strom oder schnarchend im Bett. Das mit dem Schnarchen ist eine Behauptung, die ich nicht bestätigen kann. 
Böse Zungen, wo ich meine Zunge auch hinzuzähle, könnten nun behaupten, dass ich mich ablenke, dass ich vor gewissen Dingen/Gedanken davon laufe....natürlich laufe ich, aber nicht davon. Denn so viel wie ich renne, kann das doch nicht normal sein, da muss doch was im Argen liegen. Wer würde sich so etwas freiwillig antun?

Ich lenke mich also quasi mit meinem Laufwahnsinn von der Realität ab. Ähnlich dem, wenn man eigentlich seine Steuererklärung, die Masterarbeit oder einfach nur die Hausaufgaben machen sollte aber stattdessen, sogar den Haushalt plötzlich interessanter findet. Ich denke, ihr kennt sowas.
Ich habe mir viele Gedanken in den letzten 2 Jahren gemacht. Wo will ich hin? Wer bin ich? Was will ich? Was brauche ich? Bin ich zufrieden mit mir? Was will ich auf jeden Fall noch erreichen?
Lass es die Midlife-Crisis sein. (Hier rolle ich eindeutig mit den Augen) Ok...ich nutze sie einfach positiv und verändere Dinge, die ich damals noch nicht ändern konnte. Ich weiß mittlerweile was ich will und vor allem auch was ich nicht will. Das ist gut! Und doch lasse ich mich auch jetzt gerne eines besseren belehren.
Manche sind süchtig nach Zigaretten, Drogen, Sex...Süßigkeiten, Gaming, etc. Bei mir ist es das Laufen. Und mittlerweile auch gern in Kombination mit Rad und Schwimmen. Und Krafttraining...und Klettern. (noch mehr Augenrollen)
Manchmal frage ich mich, warum ich damals, mit 14!!, die Laufschuhe gegen die Kippen getauscht habe. Es ist so schade, was ich da weggeworfen habe. Andererseits ist es idiotisch etwas hinterher zu trauern was man nun eh nicht mehr ändern kann. Und alle Entscheidungen haben mich schließlich dorthin gebracht, wo ich jetzt stehe.

Ich stehe gut!

Ich mag mein Leben unter Strom. Ich mag die ganzen Dinge die passieren. Kinder, Freunde, Sport, Singen, Tanzen, Sport, Lachen, Lieben, Sport....ach ja und Sport.
Also echt jetzt. Wie konnte es eine Zeit geben in der ich lediglich den Haushalt und die Kinderbetreuung gesichert habe? War ich nicht schrecklich unterfordert?
Nun, als Ansporn für die Couchkönige unter euch, seitdem ich mich mehr bewege, fällt es mir leicht mich mehr zu bewegen. Wie das anspornen soll? (Augen rollen) Ok, du musst natürlich erst einmal anfangen. Du musst beginnen. Beginne dafür in deinem Kopf, indem du dich gedanklich auf ein anderes, besseres, DEIN besseres Leben vorbereitest. Du musst überzeugt sein, dass es das ist was du willst und brauchst. Dann werde aktiv..also so richtig mit dem Körper und so. Verwandle deine guten Gedanken in Taten.

Und verdammt nochmal...bleib dran!!! (genervter, böser Blick)

Zu beginnen heißt nicht, dass du morgen, in einer Woche oder in zwei Monaten schon wahnsinns Erfolge verbuchen kannst. Aber es werden Erfolge da sein. Wenn du dauerhaft was ändern, dich ändern willst, dann musst du "einfach" (Achtung!) d a u e r h a f t  was ändern. Und wenn du dreimal die Woche Sport gemacht hast, dann ist das ein Erfolg, wenn du an 5 von 7 Tagen dich gut ernährt hast. Erfolg. Wenn du jeden Morgen pünktlich aufgestanden bist. Erfolg. Und so weiter. Du musst alte Gewohnheiten ablegen und die alten Muster durchbrechen. Ja und das ist vor allem am Anfang schwer. Doch bleib dran. Sieh dir Menschen an, die dran geblieben sind. Ist sowas nicht toll?
Lass dir von kleinen Misserfolgen nicht den Wind aus den Segeln nehmen. Wenn es sich gerade echt mies anfühlt und du heulen und schreien möchtest...dann tu's. Aber mach weiter.
Das Leben ist nicht schöner, wenn du es nicht machst, denn du ärgerst dich ständig über dich, weil du es eben nicht machst. Weil du ständig scheiterst. Weil du zu schwach bist. Es ist alles in deinem Kopf.

Wenn du es wirklich (so wirklich, wirklich) willst, dann kannst du es auch!!!

Ich habe übrigens gerade ein Tief (erneutes Augen rollen) und muss mich mal eben motivieren.
Mittlerweile ist es eher ein: "Ja ja, ich mach ja schon", an den Fingerzeig der ständig da ist, wenn ich mich mal umdrehe.

Ok...ich bin dann mal laufen!!