Montag, 28. Juli 2014

Tagebuch einer Mutter - Arbeitsalltag


Wenn man sich als Frau entscheidet Kinder zu bekommen, weiß man, oder man hat zumindest eine gewisse Ahnung davon, so wie ein unangenehmes Kribbeln im Nacken, was einen erwartet, hat man den schönen Teil der Schwangerschaft erst einmal hinter sich gelassen. Nämlich eine ganze Menge Arbeit. Und viel zu wenig Schlaf, denn wie sollte man denn sonst diesen ganzen Arbeitsberg bewältigen, der sich da auf das zarte, feengleiche Wesen, genannt Frau, lädt? Viel Arbeit, wenig Schlaf, die ganze Verantwortung. Die Frau von heute bekommt nämlich nicht nur Kinder und erledigt den Haushalt. Neiiiiiheiiiin! Sie hat auch eine 150%-Anstellung, arbeitet ehrenamtlich, macht Yoga, hat ein cooles Hobby und lernt nebenher noch eine Fremdsprache. Ja Frauen von heute....völlig bekloppt!

Glücklicherweise sind wir mittlerweile in einer Zeit angekommen, wo sich der Mann langsam dem Verantwortungs- und Arbeitspensum der Frau nähert. Viel zu lange hat sich die Frau emanzipiert und wollte all den Scheiß allein bewältigen, weil sie so stark und unabhängig und deswegen so toll ist. Naja, letzteres stimmt schon irgendwie. Frauen sind unglaublich toll, zumindest können sie großartig und der Traum vieler Männer sein, wenn sie wollen.
Doch hat man erst einmal Kinder, träumt die Frau von anderen Dingen und schert sich nicht darum, welche Traumgestalt sie z.B. für ihren Mann darstellt. Oft wird sie für diesen zum Alptraum. Und warum? Sie möchte einfach nicht mehr emanzipiert sein. Nein. Sie möchte es nur nicht zugeben und sie wirft all ihren Zorn auf den Mann, wenn er auch nur einen kleinen Fehler im Alltag begeht.

In meiner Welt muss Gerechtigkeit herrschen. Empfinde ich auch nur ein bisschen Ungerechtigkeit, verknotetet sich diese Missstimmung in meinem Magen und dort wächst sie dann nach und nach zu einem großen Wutknäuel heran und wartet nur darauf in einem Schwall herauszuplatzen.
Gerechtigkeit ist die gerechte Verteilung der anfallenden Belastungen die auf Kosten der freien verfügbaren Zeit gehen. Ist man erst einmal stolzer Besitzer einer neu entstandenen DNA-Kombination, wird freie verfügbare Zeit zum höchsten Gut des Alltags. 
Die Realität sieht meist jedoch chaotisch und ganz anders aus, niemand weiß wie viel freie Zeit ihm zusteht oder wie viel der andere tatsächlich geleistet hat. Ein jeder denkt, er wäre am schlimmsten dran und hätte deswegen die halbe Stunde auf der Couch verdient. Es herrscht ein alltäglicher Kampf um Qualitytime. Und oft endet die Qualitytime dann im Bett des jüngsten Sprosses, weil dieser mal wieder nicht alleine einschlafen wollte. Und liegt man dann schon mal so kuschelig und muschelig, wie die Jüngste immer sagt, dann ist das sanfte Hinübergleiten ins Traumland nicht mehr fern. Völlig Matsche wird man dann irgendwann wach, denkt sich „Fuck“ und schleppt sich nur noch hinüber ins eigene Bett. Man macht auch gar nicht mehr die Augen auf, denn sonst würde man die unaufgeräumte Küche, den Wäscheberg und diverse Kleinigkeiten, die nicht da sind, wo sie sein sollten, sehen.
Zwei Stunden später, als man gerade so richtig schön entspannt ist, steht der Spross plötzlich an deinem Bett und jault: „Ich muss mal Pippiiiiii!!!!
Du registrierst es, aber mehr als die Atmung zu beschleunigen, schaffst du einfach nicht.
Dem Kind reicht das nicht als Antwort und ist noch nicht dazu in der Lage diese subtile Sprache übermüdeter Eltern zu verstehen oder vielleicht sind Kinder auch einfach abgrundtief böse und lieben es die Eltern mit solchen Aktionen langsam aber sicher dem Wahnsinn nahe zu bringen.  In diesem Augenblick, wo ich ein weiteres: „Iiiiich muuuuuss Piiippiiii!“ vernehme, gehe ich von dem Bösen aus und verfalle augenblicklich in Angststarre. Auf Angststarre folgt Traumland. Auf Traumland folgt: „Meine Hose ist nass!!“ Ok, ich bin wach. „Wie deine Hose ist nass? Wieso? Wo?“ frage ich in die Dunkelheit. „Hier“ sagt mein Kind. Da meine Fragen eigentlich überflüssig waren, spare ich mir ein weiteres Geplänkel mit dem Bösen und taumle mit dem Spross ins Kinderzimmer und dann ins Bad, bereinige das Ergebnis meiner Emanzipation und schicke den Quell der Freude wieder ins Bett.
In zwei bis drei Stunden erwartet uns ein neuer, aufregender Tag. Ein Tag vollgepackt mit Dingen, die eine Familie so mit sich bringt. Manchmal spannend, oft sehr lustig, begleitet von Verzückung und Staunen und hin und wieder durchtränkt von Egoismus und Ignoranz. Schließlich will man auch nur (über-) leben.

Montag, 10. März 2014

Nur ein Zufall?

Erstmal vorweg *juhuuuu* 1 Woche wieder ohne Zigarette ;-) Und dann, ja, ich bin wieder schwach geworden. Irgendwann Januar oder Februar hatte sich die Raucherei wieder bei mir eingeschlichen. Sowas geht so schnell, erschreckend schnell.
Nun ja, ich nahm es erstmal gelassen und dachte mir, dass ich eh bald wieder aufhöre, weil das Rauchen für mich eigentlich nicht mehr dazu gehörte. Ich setzte mir ein Ziel, und zwar den 3.03. vor 4 Jahren hatte ich das erste Mal erfolgreich an diesem Datum mit dem Rauchen aufgehört, also wollte ich es dieses Mal auch mit diesem Datum versuchen. Doch irgendwie war ich noch nicht wirklich bereit dafür, obwohl mir das Datum irgendwie Kraft gab. Dennoch wollte ich irgendwo in mir drin noch nicht wieder aufhören, zu sehr genoss ich das Rauchen, dieses "ich geh mal eine rauchen", dieses für mich sein, allein, ich und meine beruhigende Zigarette. Doch ich wollte stark sein und es wenigstens versuchen, also verschenkte ich am Sonntag Abend alle Zigaretten bis auf 3, die wollte ich noch rauchen. Am Sonntag Abend rauchte ich noch 2, blieb also noch eine.
Am Montag morgen, ich hatte Frühdienst, konnte ich leider doch nicht widerstehen und rauchte die Letzte aus der Schachtel. Den restlichen Tag verbrachte ich mit dem ständigen Gedanken daran, dass ich so gerne rauchen würde. Es war wirklich nicht schön. Doch irgendwie konnte ich den zu Ende bringen ohne eine weitere Zigarette geraucht zu haben.
Der nächste Morgen brachte neue Sehnsucht und der Wunsch zu rauchen wurde immer größer, er vernebelte meine Gedanken. An diesem Tag hatte ich frei. Ich brachte mein Kind zur KiTa und dachte mir, dass ich mir bei nächster Gelegenheit Zigaretten kaufen werde. Ich hatte kein Bargeld mehr, also konnte ich auf dem Weg zur KiTa schon mal keine kaufen.
Kind abgeliefert, machte ich mich auf den Weg zum Rewe. Am Eingang des Rewes gibt es einen Geldautomaten meiner Bank und dort wollte ich mir Bargeld besorgen. Doch leider war er defekt. Mist, dachte ich. Und ging erstmal einkaufen. An der Kasse angekommen, dachte ich, kauf doch einfach hier welche und du zahlst ja eh mit Karte. Ich schaute mich um, fand aber keine Feuerzeuge o.ä. auf Anhieb und warum auch immer hielt mich diese Tatsache vom Kauf der Zigaretten ab. Na gut, dachte ich, dann geh ich später zur Bank, wenn ich mein Kind abhole.
Als ich dann später bei meiner Bank ankam, steckte ich meine Karte in den Automaten und wartete.....und las "Vielen Dank für ihren Besuch" und dachte mir: "Höh, das steht doch immer erst nach der Geldausgabe da?" Dann passierte einfach nichts...nach einer Minute oder so, las ich auf dem Bildschirm des Automats, dass ein technischer Fehler aufgetreten sei und ich meine Karte entnehmen soll. Argh, schon wieder kein Bargeld für Kippen. So langsam fand ich das merkwürdig, warum ausgerechnet heute alle Automaten nicht funktionieren wollen.
Mein weiterer Weg führte mich zum C&A, ich musste dort eine Hose umtauschen. Ich hatte eine Hose eine Nummer zu klein gekauft und wollte nun die Hose für eine größere Größe umtauschen. Im C&A musste ich feststellen, dass es diese Größe nicht mehr gab. Nicht schlimm dachte ich, bekommst du halt gleich das Geld ausgezahlt und kannst dir Kippen kaufen. Also schlenderte ich noch etwas durch den Laden und was finde ich, die Hose die ich suchte in der richtigen Größe, an ganz anderer Stelle, als sie eigentlich hängen sollte. Jetzt musste ich schon fast hysterisch lachen, denn das bedeutete, dass ich schon wieder kein Bargeld haben würde. Kurz habe ich überlegt, ob ich so tun soll, als ob ich die Hose nicht gesehen habe :D
Und ich habe ganz vergessen, am Abend zuvor musste ich meine Tochter irgendwo mit dem Auto abholen und da dachte ich mir schon, wenn ich bei der nächsten Tanke vorbeikomme, hol ich Kippen, doch warum auch immer, kein Weg führte mich an einer Tanke vorbei. Ich hätte dafür einen Umweg fahren müssen und das wollte ich ja nicht.
Also alles in allem wurde mir so oft das Kaufen von Kippen zunichte gemacht, dass ich mich danach erst gar nicht mehr getraut habe welche zu kaufen^^ Ich nahm es als gutes Zeichen. Irgendwas hat mir geholfen stark zu sein. Ich bin nicht religiös und glaube nicht an Geister o.ä. Aber wenn dann doch mal so verwirrende Dinge passieren, macht man sich schon ein paar Gedanken. Es kann auch alles ein passender Zufall gewesen sein, wohin ich ja eher tendiere. Aber irgendwie ist das schon komisch.
Auch wenn ich jetzt erfolgreich eine Woche nicht geraucht habe, bin ich nicht geheilt. Ich will immer noch rauchen, jeden Tag aufs Neue :-/ Doch der Zufall hat mich bisher stark gemacht...ich sollte Danke sagen!!

Samstag, 8. März 2014

Die Trauer in mir!

Ich bin zu alt für diesen Quatsch. Oder? Ja doch eigentlich bin ich zu alt dafür, aber was ich bin, entscheide immer noch ich. Ich weiß nicht, ob man mir das ansieht oder anmerkt, anmerken würde, dass ich ein sehr emotionaler, zur Melancholie geneigter Mansch bin, dass ich mir immer und fast ständig Gedanken um mich und meine Mitmenschen mache, um mich und dem sozialen Gefüge, welchem ich innewohne. Ständig kreisen meine Gedanken um das Leben an sich, was ich mir von ihm erwarte, was es mir bisher gebracht hat und was es mir alles wieder nehmen könnte.
Heute habe ich einen Abend für mich und gebe mich ganz meiner melancholischen Seite hin. Ich glaube, ich brauche dieses Gefühl des traurig seins, damit es sich in Zeiten des Glücks wieder umso schöner anfühlt.
Das erinnert mich daran, wie oft ich als junge Frau traurig war. Wenn ich so daran zurück denke, muss ich schon fast darüber lachen. Ständig gab es etwas, weswegen man traurig sein konnte oder musste.
Wie oft ich mit mir allein war und bedauerte. Alles bedauerte. Mich. Die Welt. Das schreckliche Streben. Das Irren.
Wenn ich mich in meine traurige Stimmung fallen lasse, kann ich wegen so vieler Dinge so unendlich traurig sein. Ich mag diese Dinge gar nicht aussprechen, weil sie mir so kindlich und dumm erscheinen.
Worüber ich jetzt genau schreiben wollte, habe ich leider vergessen.....ich lüge, ich habe es nicht vergessen, ich möchte es nur nicht sagen....und das ist schon wieder gelogen. Natürlich möchte ich es sagen, aber nicht hier, in dieser kleinen Ecke meines Blogs. Aber ich wollte ja auch über die Trauer, meine Trauer schreiben.

Back to Topic: Irgendwo habe ich mal gelesen, das es mir im Gespräch schwer fällt mich entsprechend auszudrücken, ich dafür aber im geschriebenen Wort wesentlich mehr Tiefe erlange. Und so fühle ich es auch. Oft fehlen mir die Worte. Als ich noch jünger war, habe ich sehr oft irgendwelche (schlechten?) Gedichte geschrieben. In diesen habe ich oft besser beschreiben können, wie es mir geht. Wie es in mir drinnen aussieht, welche Emotionen mich beschäftigen. Sehnsüchte, Ängste, Trauer. Doch selten habe ich ein freudiges Gedicht geschrieben. Trauer, Ängste beherrschen, bewegen einen nachhaltiger als einem lieb ist.

Manchmal bin ich traurig, weil ich gelebt habe, wie ich gelebt habe oder erlebt habe, was ich halt erlebt habe. Andererseits hat es mich ja zu dem gemacht was ich jetzt bin - doch ist das ok? Ist es für mich ok? Aber ändern kann man es ja doch nicht ;-) man kann nur die Erfahrungen mitnehmen. Und auch wenn die Isa als junge Frau oft traurig war, jetzt ist sie es nicht mehr (nur noch selten), jetzt blickt sie auf einen Haufen Erfahrungen zurück und hat etwas angst, dass die Erfahrungen weniger werden.

"Schmerz ist der letzte Befreier unseres Geistes.
Er allein zwingt uns in unsere letzten Tiefen zu steigen." F. Nietzsche

Egal welcher Schmerz, er erinnert uns an das Leben, an unser Leben, an die Endlichkeit, an die Kostbarkeit des Seins. An alles was sein könnte, an alles was nie war. Und an alles was vergangen und so nie wieder bestehen wird. Ja, er fordert uns auf zu handeln, zu verändern, zeigt uns, dass etwas falsch ist. Ohne Schmerz stagnieren wir, verweilen.


"Wie soll ich meine Seele halten
daß sie nicht an deine rührt?
Wie soll ich sie hinheben
über dich
zu andern Dingen?
Ach gerne möcht ich sie
bei irgendwas Verlorenem
im Dunkel unterbringen
an einer fremden stillen Stelle,
die nicht weiterschwingt,
wenn deine Tiefen schwingen.
Doch alles,
was uns anrührt,
dich und mich,
nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich,
der aus zwei Saiten eine Stimme zieht.
Auf welches Instrument sind wir gespannt?
Und welcher Geiger hält uns in der Hand?
Oh - süßes Lied..." R.M. Rilke





Dienstag, 4. Februar 2014

Als ich jung war, da....

...da gab es einiges was ich erlebt habe. Viel schönes, aber auch schlechtes. Kennt jeder. Ich finde Geschichten aus der Jugend oder auch Kindheit interessant. Sie lassen den erwachsenen Menschen auch mal in einem anderen Licht stehen. Aber es ist die Kindheit/Jugend, da darf man sich noch "austoben" und sollte auch Quatsch machen. Jeder hat mit Sicherheit etwas erlebt, an das er sich gerne oder auch mit Schrecken zurückerinnert.
Wenn ich an meine Kindheit und Jugend zurückdenke, gibt es da ein paar Dinge die ich getan habe, wovon ich hoffe, dass sie meine Töchter doch bitte hoffentlich nicht tun wird :D
Ich muss ja nicht alles erzählen, aber einen Schwank erzähle ich heute:

Ich weiß gar nicht so recht wie alt ich war, aber ich bin fast ganz sicher, dass ich 15 war, als sich folgendes ergab.
Meine Freundin D. und ich waren allwissende Teenager und stets darauf aus, möglichst viel Spaß zu haben und natürlich auch süße "Jungs" zu treffen. In der Schule waren 99% uninteressant und die letzten 1 % vergeben oder unerreichbar. Egal.
Da wir uns mit 15 schon so erwachsen vorkamen, wollten wir auch Dinge tun, die man so tut, wenn man erwachsen ist. In Kneipen gehen und feiern z.B. UND süße "Jungs" treffen, was ja gaaaanz wichtig war in diesem Alter (kopfschüttel). Also heckten wir einen ganz gewieften Plan aus und zwar, sagte meine Freundin D. sie schlafe bei mir und ich sagte ich schlafe bei ihr. So weit so gut.
Wir waren voller Vorfreude. Eine ganze Nacht zum süße Jungs treffen. Woooohoooooo! Dachten wir uns, machten uns stadtfein und zogen abends gegen 9 oder so los.
Meine Erinnerungen sind rudimentär, deswegen weiß ich nicht genau warum, aber wir sind nicht in die Innenstadt, sondern in einen Vorort gefahren und dort in eine Kneipe, die angeblich lt. irgendwem ganz toll sein sollte. Damals konnte man noch einfach so in Kneipen und sich Bier bestellen und kaum einer fragte nach einem Ausweis. oO
Angekommen in dieser ominösen Kneipe, tranken wir erstmal ein Bier und dachten uns etwas später: "Garnicht mal so geil hier!" Es war nicht viel los und süße Jungs gab es auch kaum bis eigentlich gar nicht. Gegen Mitternacht hatten wir keine Lust mehr, es war öde. Keine Party, nur doofe Leute die Bier tranken. Und nun?? Wo sollten wir denn jetzt hin? Jetzt wurde uns plötzlich klar, dass wir langsam müde wurden und wir nirgendwo hingehen konnten, um zu schlafen. Mist!!
Da es so öde in dieser Kneipe war, beschlossen wir erstmal zu gehen, vielleicht würde uns ja noch etwas einfallen, wo wir hingehen könnten.
Es war glaube ich im Herbst, also schon ein wenig kühler abends. Und ich dumme Nuss hatte nur eine dünne Jacke an und fror schon ziemlich da draußen im nächtlichen Herbstwind. Auch meiner Freundin D. war kalt und so schlenderten wir ziemlich ziellos durch die Straßen und verharrten an einem öffentlichen Platz, um uns zu beratschlagen, wie es nun weiter gehen sollte.
Kurze zeit später tauchten eine paar "Jungs" auf und wir kamen ins Gespräch. Immerhin ein bisschen Ablenkung und Unterhaltung. Irgendwann kamen wir auf das Thema, dass meine Freundin und ich heute nacht nirgendwo hingehen konnten zum schlafen. Und ich glaube, die Typen wollten uns helfen, als sie den Wohnwagen sahen und sich dachten: "Hey, den machen wir auf und die Perlen können dann dort pennen." Es war mir etwas mulmig bei all dem, doch angesichts der Kälte und der Option meiner Mutter alles beichten zu müssen, ließ ich es geschehen und hoffte auf das Beste.
Der eine Typ konnte das Fenster öffnen und war schon halb drin, als er plötzlich ganz schnell wieder raus kam und panisch flüsterte: "Da pennt einer!" Oh, oh!
Auf leisen, kichernden Sohlen machten wir uns erstmal davon. Ich konnte gar nicht glauben, dass dieser Jemand nicht aufgewacht ist, bei dieser Aktion. Nichtsdestotrotz standen wir immer noch ohne Schlafplatz da. Und wir froren so. Und der Wind tat sein Übriges.
Für mich wurde klar, doofe Aktion. Mist!!! Wie gern, wäre ich doch jetzt in meinem warmen Bettchen gewesen. Die bescheuerten süßen Jungs waren mir plötzlich ganz egal. Ich wollte es nur noch warm haben. Doch wohin, verdammt.
D. und ich überlegten, ob wir nachts bei einem von uns auftauchen könnten und vor allem, welche Ausrede kein größeres Aufsehen erwecken würde. Doch alles führte ins Nichts, führte an den kalten Ort, an dem wir nun standen. 15 Jahre alt, frierend, müde, in Gesellschaft irgendwelcher Typen.
Etwas weiter weg von dem Wohnwagen stand noch ein Bauwagen, wir dachten uns, wenn wir DORT reinkämen, wären wir immerhin vor dem Wind geschützt. Die Typen zeigten sich ritterlich und konnten uns diesen Bauwagen öffnen. Ich weiß allerdings nicht mehr, ob der großartig abgeschlossen war oder nicht.
"Juhuuu", dachten wir uns, verabschiedeten uns von den Jungs, die uns einen Unterschlupf besorgen konnten und krochen dankbar in die fremde Umgebung. Was würde uns darin, in einem Bauwagen wohl erwarten?? Ich hatte wenig Hoffnung auf ein Bett, welches ich aber sooo dringend gebraucht hätte, alles in mir wollte es kuschelig warm haben. Außer 2 Feuerzeuge hatten wir keine andere Lichtquellen.
Wir tasteten uns durch Dunkle, fanden Schmutz, Werkzeug, Eimer, und da, oh ja, dort lagen doch tatsächlich Decken. Dek - ken!!! Ich konnte es nicht fassen. Jetzt würden wir wenigstens nicht erfieren.
Wir nahmen uns die Decken und wickelten uns darin ein. wir versuchten mit dem Rest Körperwärme, die Decken und somit auch uns aufzuwärmen. Ich möchte heute gar nicht wissen, wofür diese Decken mal gedacht waren. *brrrr*
Nun lagen wir also in einem Bauwagen, auf dem kalten Holzboden, in fremde Decken gehüllt und warteten darauf, dass es endlich Morgen wurde. Es war eine schlimme Nacht. Die Kälte wollte nicht weichen. Der Wind zog weiter durch uns hindurch und verhinderte, dass wir uns ordentlich aufwärmen konnten. Immer wieder fielen mir die Augen zu, immer wieder wurde ich von der Kälte geweckt.
Meiner Freundin erging es ähnlich.
Irgendwann als es schon hell wurde, wurde ich geweckt. Ich freute mich, denn es war ja jetzt schon morgen. Super! Jetzt mussten wir nur noch nach Hause fahren. Puuuh!
Ich weckte D. und sah, dass da gerade eine Straßenbahn anrollte. "Schnell, da kommt eine Bahn." rief ich und wir rannten hinüber, stiegen ein und freuten uns erstmal über diesen warmen Sitzplatz in der Bahn. Es war halb 8 in der Früh. Noch ein bisschen zu früh, um Zuhause aufzutauchen. Mist!!!
Jetzt hatten wir echt keine Lust mehr. Ziemlich abgekämpft und verknautscht fuhren wir dahin, als plötzlich jemand unsere Fahrkarten sehen wollte. OHHHHH, NEEEEEIIIIIIINNNNNN! Hatten wir natürlich nicht. Mein Herz rutschte in die Hose, meine Kehle schnürte sich zu, ich war den Tränen nahe. Klasse, echt klasse! Zack, voll dran gekriegt. Wie soll ich das denn bezahlen und vor allem, wie soll ich das meiner Mutter erklären? Immerhin durften wir mit diesem "Ticket" jetzt Heim fahren.
Um ca. 8 Uhr in der Heimat angekommen , stellten wir fest, es ist definitiv noch zu früh, um Daheim aufzutauchen. Also kratzten wir unsere letzten Taler zusammen und gingen zum Bäcker im Ort, um dort ein kleines Frühstück zu bekommen. Wir hatten warmen Kakao und ein Brötchen. Das Beste überhaupt, warmer Kakao.
Nun konnten wir uns in Ruhe überlegen, was wir sagen, wenn wir gleich bei mir auftauchen werden.
Wir hatten uns auf die Version geeinigt, D. Mutter habe Streit gehabt uns war es zu viel, also sind wir einfach gegangen um bei mir Zeit zu verbringen. Meine Mutter hat es so hingenommen un dich war unendlich dankbar dem Alptraum entkommen zu sein, vorerst zumindest, denn ich sollte ja noch Post erhalten!!!!

Es war eine furchtbare Nacht. Wir hatten uns so viel von ihr erhofft und dann ist es in einem Desaster geendet. Nie wieder haben wir ähnliches gemacht, zumindest nicht dann, wenn wir nicht wussten wo wir hätten schlafen können ;-)
Es war ein Denkzettel und hätte auch wesentlich schlimmer ausgehen können, also nochmal Glück im Unglück gehabt!!


Montag, 27. Januar 2014

Glattes Haar

Kalt wühlender Nebel,
still, in glattem Haar,
wird Anmut sein Knebel,
so schwarz-seidend klar.

Traurig gefangen,
im dunklen Geäst,
musste nun bangen,
die Träne ihn nässt.

Es blieben die Mühen,
unter Seide verkannt.
Die Augen sie sprühen,
vom Feuer entbrannt.

Geschrieben 2005

Auf den G-Punkt gebracht...

.... es ist mal wieder Zeit für einen Post, habe lange nichts mehr geschrieben.


Ge - burtstag: Ja, den hatte ich. So wie jedes Jahr ;-) Und dieses Jahr habe ich ihn endlich auch mal gefeiert. Und ich frage mich ernsthaft, warum ich das in den Jahren davor nicht auch so zelebriert habe?! Es war super und ich habe mich total gefreut. Wir haben eine Pyjamaparty veranstaltet und auch nahezu alle sind in einem Schlafdress erschienen ☺

Ge - frustet: Gefrustet weil, wir immer noch nicht wirklich eine neue Wohnung in Sicht haben. Das wird wahrscheinlich nie was. Echt nervig!!!

Ge - wechselt: Und zwar wechselt das jüngste Kind von der Tagesmutter in die KiTa und zwar am 1.03.2014. Das kam jetzt alles schon sehr überraschend. Ich bin einfach in die neue KiTa, hatte eigentlich wenig Hoffnung, doch schwupps hatten wir plötzlich direkt einen Platz ☺ Schön ist, die KiTa ist quasi umme Ecke und wir zum Jahresende zu uns an den See umziehen!! Noch besser, was aber auch heißt, dass wir wirklich hier was in der Nähe finden müssen.

Ge - raucht: ich böser ehemaliger Raucher...auf den letzten Partys bin ich unter Einfluss von alkoholischen Getränken immer schwach geworden. Das Gute: Außerhalb der Partyzone bin ich weiter NR. Kein verlangen nach Nikotin...ich hoffe, das bleibt so.

Ge - gessen: Gegessen haben wir alle, bis auf die Kleinste, zuviel, deshalb haben wir uns vorgenommen zusammen abzuspecken. Der Ehemann und ich probieren uns an der Dukan-Diät, ob das was für mich ist, weiß ich noch nicht, da ich ja immer Schokolade essen muss und bei Dukan darf man ja anfangs quasi überhaupt keine Kohlenhydrate essen o.O

Ge - lesen: Momentan noch dabei, aber sehr spannend: Der dritte Zwilling. Wollte den immer lesen und zum Geburtstag habe ich ihn dann geschenkt bekommen. Zudem wurde mir "die Bestimmung" empfohlen und da ich zum Geburtstag einen supi-dupi Gutschein für die Buchhandlung meines Vertrauens bekommen habe, werde ich mir "die Bestimmung" demnächst mal zulegen.

Ge - spielt: Und zwar Lotto :D 22 Millionen waren drin. Aber das Schicksal sieht für uns wohl eher den steinigen Weg vor, deswegen mache ich mir nur kleine Hoffnungen ;-)

Ge - näht: Da ich zum Geburtstag eine neue Nähmaschine bekommen habe, bin ich jetzt ganz wild darauf noch mehr zu nähen :-) Genäht habe ich z.B.

Einen Pollunder aus Wollwalk...

...einen Aufnäher für die Jacke...

...eine Pumphose. Ich liebe Pumphosen, die sind immer bequem ;D Ich glaube, ich habe schon 5 solcher Hosen genäht^^

Ge - schafft: Ich habe es endlich geschafft wieder regelmäßig was für die müden Muskeln zu tun. Seit ein paar Wochen mache ich mehrmals die Woche ein Workout für Bauch, Beine und Po :-) Allerdings hatte ich das um meinen Geburtstag herum etwas schleifen lassen. Jetzt gehts wieder los!!!

Ge - plant: Auf jeden fall wieder etwas mehr Zeit in meinen Blog zu investieren. Ständig kreisen die Gedanken und ich bin immer zu faul oder habe aber auch oft keine Zeit, diese Gedanken aufzuschreiben. Das soll sich ändern. 

Dienstag, 14. Januar 2014

Wenn man 35 Jahre alt wird...

...35 Jahre. Oh man, als ich ein Teenager war, konnte ich mir nie vorstellen, jemals so alt zu sein^^
Und? Fühle ich mich alt?
Manchmal ja, ehrlich gesagt! Es gibt Tage, da fühle ich mich unerfahren und belehrbar und manchmal, als hätte ich schon so viel erfahren. Letzteres stimmt ja auch irgendwie. In 35 Jahren erfährt man einiges.
Mit 35 Jahren habe ich doch tatsächlich 2 Kinder geboren, einen Mann geheiratet ☺ und übe einen guten Beruf aus! Yay, denke ich mir!!! Was nun?? Gehts jetzt weiter? Wie geht es jetzt weiter? Wohin will ich?? Oder bin ich doch schon angekommen?
Ich fühle mich noch nicht angekommen und ich finde, das ist auch gut so. Wer rastet der rostet! Ein guter Spruch. Leben ist Bewegung, Leben ist Veränderung. Für mich zumindest.
So möchte ich mich in den nächsten Jahren noch weiter entwickeln und mir dafür auch mal ordentlich in den Hintern treten, denn die Lebensweisheit hat mir gezeigt, von nix kommt nix :D

Übermorgen, bin ich dann auch 35 Jahre. Ich werde frei haben und und es mir in der Sauna gut gehen lassen. Geburtstagskinder haben freien Eintritt :D